Sonntag, Dezember 19, 2004

Ein paar ernste Worte über die spanische Jugend

Normalerweise ist es ja nicht so meins, Klischees in die Welt zu setzen. Dazu soll es hier auch nicht kommen. Aber jetzt doch mal ein paar eher grundsätzliche Beobachtungen in Bezug auf die spanische Jugend (ich sach ma bis zum Alter von 25 so etwa):
Guten Nacht Spanien: Sehr auffällig ist, dass Spanien in großer Gefahr schwebt, später mal keine qualifizierten junge Menschen mehr zu haben. Der Grund: Die Kiffen sich hier alle völlig das Gehirn raus!!! Der Pro-Kopf Verbrauch solcher Produkte wie Marihuana ist nach offiziellen Angaben in Spanien höher als in Holland. das kann ich nach eigener Betrachtung absolut bestätigen. Zumindest habe ich es in Holland noch nicht gesehen, dass die Studenten morgens um 10 in der Cafeteria sitzen und ganz gemütlich einen nach dem anderen durchziehen, als wären es normale Zigaretten.
Mama ist die Beste: Die Familie hat in Spanien wohl doch eine etwas andere Bedeutung als bei uns. Sehr viele Spanier wohnen noch bei den Eltern, auch in höherem Alter. Generell ist es hier auch nicht so üblich woanders zu studieren, wenn man schon in einer Großstadt oder in deren Nähe aufgewachsen ist. Das jemand beispielsweise von Frankfurt zum Studieren nach Hamburg geht ist für viele meiner Kommilitonen ziemlich unvorstellbar. Nebeneffekt davon dass viele noch zuhause wohnen: Vorehelichen Sex haben spanische Pärchen oftmals im Auto (da sie auch nicht bei sich gegenseitig übernachten dürfen) und viele meiner Kommilitonen haben auch keinen Nebenjob, weil sie außer zum Weggehen kaum eigenes Geld brauchen.
Der erste Weg geht nicht zur Bar: Für uns Deutsche, Engländer, Holländer usw. war es interessant zu sehen, was spanische junge Menschen nach dem Betreten einer Bar oder eines Clubs machen. In Mitteleuropa ist es ja meistens so, dass der erste Weg alle an die Bar führt. So ein Drink sorgt schließlich dafür, dass man sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, was man mit seinen Händen anfängt. Die Spanier dagegen kommen rein, legen die Jacke ab und gehen dann zuerst mal zum nächstbesten gutaussehenden Menschen und sprechen diesen an. Diese Gabe hätte ich auch gerne mal.
Kommunikation ist alles: Was unsereins unglaublich peinlich wäre, ist hier kein Problem. Wenn während der Vorlesung das Handy klingelt (wobei sie es meistens auf lautlos gestellt haben) stehen meine Kommilitonen ungerührt auf, nehmen das Handy und gehen schon antwortend aus dem Raum, um ein paar Minuten später wieder reinzukommen. Aber die Dozenten sind ja auch nicht besser: Letzten Montag hat der eine mit dem Mikro an der Brust erstmal drei Minuten vor der versammelten Klasse seine Pläne für die Weihnachtsferien organsisiert. Ganz zu schweigen von dem, der während seiner Vorlesung etwa sechs Zigaretten geraucht hat.
Alle weiteren Eigenheiten werd ich dann nochmal weiter beobachten